Deutschland: Feligreno, Hessische Bergstraße

Erstes Bio-Weingut an der Hessischen Bergstraße

Klein, aber oho! Gleich drei Alleinstellungsmerkmale vereint Jannik Jährlings Weingut Feligreno: Es ist das erste an der Hessischen Bergstraße, das ausschließlich biologisch arbeitet. Zudem gehört der junge Inhaber zu den wenigen Winzer*innen Deutschlands, die nach dem Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft wirtschaften – hier treffend: SoWeinWi. Und: Es ist der einzige professionelle Weinbaubetrieb mit Darmstädter Adresse. Vom vinocentral bis zu den Feligreno-Weingärten in Seeheim sind es nur zwölf Kilometer – näher geht es kaum. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis die Weine ihren Weg ins vinocentral-Sortiment fanden.

Neustart mit Geschichte

Den Namen Feligreno gibt es bereits seit 2001. Damals gründeten drei Familien ein gemeinsames Weinprojekt in der Lage Zwingenberger Alte Burg – benannt nach ihren Kindern Felix, Gregor und Noemi.

Als Jannik Jährling 2020 als Praktikant einstieg, waren von der ursprünglichen Besetzung nur noch Gerold Hartmann und dessen Frau aktiv. Jannik, gelernter Koch in Sommelier-Ausbildung, war sofort begeistert von der Arbeit im Weinberg – sodass er 2022 mit Gerold die Rollen tauschte. Der heute 30-Jährige ist nun Inhaber, während der 75-jährige Mitgründer als Aushilfe mitarbeitet.

Die Weine werden weiterhin im Bio-Weingut Geheimrat Schnell in Guntersblum (Rheinhessen) ausgebaut. Trotz logistischer Herausforderungen funktioniert die Zusammenarbeit bestens. Die Trauben werden mit dem Kühlwagen zur Fähre gebracht – denn bei Feligreno gehören weite Wege einfach dazu: Die rund fünf Hektar Rebfläche verteilen sich auf vier Standorte – Seeheim Mundklingen, Zwingenberg Alte Burg, Auerbach Fürstenlager und Höllberg. Von Nord nach Süd sind das über zwölf Kilometer.

Schafe statt Traktor

Kaum war klar, dass Jannik übernimmt, zog eine Schafherde in die Weinberge: elf Ouessantschafe und fünf Kamerunschafe erledigen seither einen Großteil der Pflege – ganz ohne Bodenverdichtung. Sie halten die Begrünung kurz und fressen gezielt die Laubzone frei, damit die Trauben Sonne tanken können.

Die Bewirtschaftung ist komplett pestizidfrei, ohne Herbizide oder Kunstdünger. In den artenreichen Streuobstwiesen rund um die Reben leben Schlingnattern, Zauneidechsen, Schmetterlinge, Vögel und Wildbienen – ein lebendiger Mikrokosmos aus Gras, Mauerpfeffer, Königskerze und mehr.

Solidarische Landwirtschaft – gemeinsam genießen

Der Erhalt der Kulturlandschaft ist aufwendig – und kostenintensiv. Um wirtschaftlich planen zu können, setzt Jannik auf Solidarische Landwirtschaft: Rund 50 Privatpersonen kaufen jährlich Ernteanteile und erhalten im Gegenzug Wein. Etwa 25 Prozent des Absatzes macht die SoWeinWi aus.

Wer möchte, kann bei der Lese mit anpacken – die steilen Lagen erfordern viel Handarbeit. Die übrigen Weine verkauft Jannik auf Märkten, in kleinen, lokalen Geschäften und an die Gastronomie – unter anderem an das Darmstädter Sterne-Restaurant OX.

Alter Satz, neue Ideen

Die ursprünglichen Bewirtschafter*innen pflanzten einen bunten Rebsortenspiegel – regionale Klassiker ebenso wie Exoten wie Primitivo. Aus letzterem entsteht heute ein charaktervoller, säurebetonter Traubensaft.

Mit dem Alten Satz führt Jannik die Vielfalt weiter: Riesling, Kerner und Gewürztraminer werden gemeinsam gelesen und vergoren – ähnlich dem traditionellen Gemischten Satz. Das mineralische Gabbro-Gestein verleiht den Weinen Würze und Struktur.

Im Keller greift Jannik so wenig wie möglich ein: spontanvergoren, unfiltriert, kaum geschwefelt. Die Naturwein-Linie geht noch weiter – etwa der Rote Riesling als Orange Wine mit mehrwöchiger Maischestandzeit. Perspektivisch sollen einige der alten Rebanlagen durch PIWI-Sorten ersetzt werden. Diese benötigen weniger Pflanzenschutz – so können die Schafe länger im Weinberg bleiben. Ganz schön viel Arbeit für einen Einzelbetrieb. Doch Jannik sagt: „Ausgefüllt, aber erfüllend“ – und wir glauben es ihm aufs Wort.

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Deutschland: Feligreno, Hessische Bergstraße

Erstes Bio-Weingut an der Hessischen Bergstraße

Klein, aber oho! Gleich drei Alleinstellungsmerkmale vereint Jannik Jährlings Weingut Feligreno: Es ist das erste an der Hessischen Bergstraße, das ausschließlich biologisch arbeitet. Zudem gehört der junge Inhaber zu den wenigen Winzer*innen Deutschlands, die nach dem Prinzip der Solidarischen Landwirtschaft wirtschaften – hier treffend: SoWeinWi. Und: Es ist der einzige professionelle Weinbaubetrieb mit Darmstädter Adresse. Vom vinocentral bis zu den Feligreno-Weingärten in Seeheim sind es nur zwölf Kilometer – näher geht es kaum. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis die Weine ihren Weg ins vinocentral-Sortiment fanden.

Neustart mit Geschichte

Den Namen Feligreno gibt es bereits seit 2001. Damals gründeten drei Familien ein gemeinsames Weinprojekt in der Lage Zwingenberger Alte Burg – benannt nach ihren Kindern Felix, Gregor und Noemi.

Als Jannik Jährling 2020 als Praktikant einstieg, waren von der ursprünglichen Besetzung nur noch Gerold Hartmann und dessen Frau aktiv. Jannik, gelernter Koch in Sommelier-Ausbildung, war sofort begeistert von der Arbeit im Weinberg – sodass er 2022 mit Gerold die Rollen tauschte. Der heute 30-Jährige ist nun Inhaber, während der 75-jährige Mitgründer als Aushilfe mitarbeitet.

Die Weine werden weiterhin im Bio-Weingut Geheimrat Schnell in Guntersblum (Rheinhessen) ausgebaut. Trotz logistischer Herausforderungen funktioniert die Zusammenarbeit bestens. Die Trauben werden mit dem Kühlwagen zur Fähre gebracht – denn bei Feligreno gehören weite Wege einfach dazu: Die rund fünf Hektar Rebfläche verteilen sich auf vier Standorte – Seeheim Mundklingen, Zwingenberg Alte Burg, Auerbach Fürstenlager und Höllberg. Von Nord nach Süd sind das über zwölf Kilometer.

Schafe statt Traktor

Kaum war klar, dass Jannik übernimmt, zog eine Schafherde in die Weinberge: elf Ouessantschafe und fünf Kamerunschafe erledigen seither einen Großteil der Pflege – ganz ohne Bodenverdichtung. Sie halten die Begrünung kurz und fressen gezielt die Laubzone frei, damit die Trauben Sonne tanken können.

Die Bewirtschaftung ist komplett pestizidfrei, ohne Herbizide oder Kunstdünger. In den artenreichen Streuobstwiesen rund um die Reben leben Schlingnattern, Zauneidechsen, Schmetterlinge, Vögel und Wildbienen – ein lebendiger Mikrokosmos aus Gras, Mauerpfeffer, Königskerze und mehr.

Solidarische Landwirtschaft – gemeinsam genießen

Der Erhalt der Kulturlandschaft ist aufwendig – und kostenintensiv. Um wirtschaftlich planen zu können, setzt Jannik auf Solidarische Landwirtschaft: Rund 50 Privatpersonen kaufen jährlich Ernteanteile und erhalten im Gegenzug Wein. Etwa 25 Prozent des Absatzes macht die SoWeinWi aus.

Wer möchte, kann bei der Lese mit anpacken – die steilen Lagen erfordern viel Handarbeit. Die übrigen Weine verkauft Jannik auf Märkten, in kleinen, lokalen Geschäften und an die Gastronomie – unter anderem an das Darmstädter Sterne-Restaurant OX.

Alter Satz, neue Ideen

Die ursprünglichen Bewirtschafter*innen pflanzten einen bunten Rebsortenspiegel – regionale Klassiker ebenso wie Exoten wie Primitivo. Aus letzterem entsteht heute ein charaktervoller, säurebetonter Traubensaft.

Mit dem Alten Satz führt Jannik die Vielfalt weiter: Riesling, Kerner und Gewürztraminer werden gemeinsam gelesen und vergoren – ähnlich dem traditionellen Gemischten Satz. Das mineralische Gabbro-Gestein verleiht den Weinen Würze und Struktur.

Im Keller greift Jannik so wenig wie möglich ein: spontanvergoren, unfiltriert, kaum geschwefelt. Die Naturwein-Linie geht noch weiter – etwa der Rote Riesling als Orange Wine mit mehrwöchiger Maischestandzeit. Perspektivisch sollen einige der alten Rebanlagen durch PIWI-Sorten ersetzt werden. Diese benötigen weniger Pflanzenschutz – so können die Schafe länger im Weinberg bleiben. Ganz schön viel Arbeit für einen Einzelbetrieb. Doch Jannik sagt: „Ausgefüllt, aber erfüllend“ – und wir glauben es ihm aufs Wort.

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