Besuch auf dem Weingut Montalbera

Montalbera liegt nur 10 km von unserer Basis, dem romantischen Bauernhof Cascina Intersenga Uno, entfernt. Die Anfahrt zum Weingut ist gut inszeniert: Von Montemagno kommend liegt das Anwesen direkt auf dem gegenüberliegenden Hügel und man bewegt sich langsam im Halbkreis darauf zu, ohne es aus den Augen zu verlieren.

Montalbera Anfahrt

Freundlich werden wir vom Export Manager Marco empfangen.

Montalbera Weingut

Das Weingut alleine besitzt 60 % der Anbaufläche der einmaligen Rebsorte Ruchè. Nach jüngsten DNA-Analysen gibt es weltweit keine verwandte Rebe. Ihre Abstammung lässt sich auf Pinot Noir zurückführen. Angebaut wird sie ausschließlich hier in der Gegend um Castagnole Monferrato. Sie ist nicht leicht zufrieden zu stellen und so gelingt ihr Anbau auch wirklich nur unter den idealen Bedingungen dieses Landstriches.

Montalbera Top Lagen

Die Ruchè-Weine sind sehr beliebt. Es gibt kaum jemanden, der sie gar nicht mag. So exportiert Montalbera seinen Ruchè in 35 Länder der Welt. Mittlerweile verfügt das Weingut über 175 ha Weinberge, 100 ha davon schließend unmittelbar an den Weinkeller an. Ein zweites Weingut der Eigentümerfamilie Morando, in der Nähe von Asti, keltert den einmaligen Moscato. Für das Weingut arbeiten 15 langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auch direkt hier wohnen.

Kellerei nach der Lese

Die Filterung der Weine erfolgt ohne tierische Produkte, sodass wir die Weine nach unseren Standards als vegan klassifizieren.

Im Weinkeller herrscht Hochbetrieb. Der Ruchè wird nach gerade abgeschlossener Gärung in Tanks gefüllt, wo er sich bei nur 5 °C einige Tage lang stabiliseren und klären soll.

Kälte Klärung

Der gesamte langgezogene Gebäudekomplex ist unterkellert und liefert eindrucksvolle Einsichten in die Barrique-Landschaft der (von uns nicht geführten) Equilibero- und Nudo-Weine.

Barique Lager Montalbera

Die beiden Önologen werden nicht müde, immer neue Experimente zu wagen. So sehen wir auch fünf Tonamphoren mit Gäraufsätzen, in denen mit Barbaresco experimentiert wird.

Amphoren Montalbera

Durch und durch pragmatisch ist die neue Lagerung der Flaschen in wiederverwendbaren Kunststoff-Formen, die genau an die Montalbera-Flasche angepasst wurde.

Flaschenlager Montalbera

Eindrucksvoll ist schließlich auch der Ausblick auf die Rückseite des Weinguts, hier blickt man wie in einem Amphietheater auf die gegenüberliegenden Ruchè- Lagen und die sich direkt davor befindenden Flächen des Barbarescos. Im Tal zwischen den beiden Hängen, neben einem alten Fischteich, wachsen Haselnüsse. Sie werden alle an Ferrero geliefert.

Westlagen und Haselnüsse

Acht Weine haben wir verkostet und uns dabei intensiv über die Feinheiten der Produktion informiert.

Probenraum Montalbera

1) Viognier 2017 (80% Viognier, 20% Chardonnay)
Mineralisch frisch, aber dennoch vom Chardonnay dominiert

2) La Tradizione 2017 (100% Ruchè)
Starke, wunderbar typische Nase mit weißem Pfeffer und frischen Tanninen am Gaumen

3) Lacento 2016 (100% Ruchè)
Hier kommen die Trauben von den weiter oben liegenden Rebreihen, die besser belüftet sind. Auch werden die Trauben später geerntet. So wird der Wein, bei längerem Kontakt mit den Schalen, kräftiger und schwerer. Er kommt auch sechs Monate später in den Handel.

4) Oiemonto Rosso 2017 (70% Barbera, 30% Ruchè)
Dieser Wein war ein Experiment und wird jetzt enorm nachgefragt. Unverkennbar ist die Aromatik des Ruchè ergänzt durch die Frucht und den Körper des Barbera. 98 Punkte waren es Luca Maroni wert. Ein tolles Preis-Leistungsverhältnis!

5) Solo Accaio 2017 (100% Barbera)
Schön, zu sehen, wie frisch und trinkfertig ein Barbera gelingen kann.

6) Equilibero 2014 (100% Barbera)
War 2014 für Ruchè ein schweres Jahr, so war es für Barbera weniger dramatisch. Der Barbera kommt hier für ein Jahr im Wesentlichen in zweit- oder drittbelegte Barrique-Fässer.

7) Nudo 2015 (100% Barbera)
In guten Jahren ist das eine Selektion der besten erstbelegten Fässer der Equilibero-Produktion. Für 2015 liegt die Produktion bei 7.000 Flaschen, um den ausgefallenen Jahrgang zu überbrücken.

8) Zuletzt der Moscato (100% Moscato)
Der Moscato ist der einzige Sekt überhaupt, der ganz ohne Aufzuckerung produziert wird. Ein wunderbarer Abschluss für die Probe, bevor wir in einen sonnigen piemontesischen Nachmittag entlassen werden.

Marco und Alexander in Montalbera

Nach fast drei Stunden sind wir ausgehungert und folgen Marcos Empfehlung zur nahegelegen Trattoria da Geppe in Castagnole Monferrato.

Trattoria Geppe

Hier essen wir direkt auf dem Platz gegenüber in der Mittagssonne, während neben uns die LKWs der regionalen Kooperative ausgewogen werden.

Waage gegenüber Da Geppe

Ein einzigartiges Erlebnis - Besten Dank dafür Marco !