Zunächst noch verschlossen und zurückhaltend, geben sich vordergründig frischgeschnittenes Gras und dahinter nur leicht gelbe heimische Frucht wie Renekloden und Aprikosen zu erkennen. An der Oberfläche viel Frische, in der Tiefe dann Holz und Mineralien. Mit Zeit und Luft lösen sich im Glas Schicht um Schicht neue Aromen heraus und werden riech- und schmeckbar. Beispielsweise etwas überreife Zitrusfrüchte, Orangenschale und Honigmelone. Sehr weich und elegant, mit leichten Säuren-Spitzen und sanften Holz-Einsprengseln am Gaumen. Das Terroir in Forst und die schweren Lehm-Ton-Böden mit Kalk- und Basalt-Einlagerunden sind gut eingebunden in einem finessenreichen Finale. Neben den Holznoten ist die Mineralität tragendes und Struktur gebendes Element. Eine angenehme Säure und ein Restzucker wert von 5 bis 6 Gramm halten eine elegante Balance, Tannine aus dem zweit- und drittbelegten Tonneau geben Grip. 

Bei von Winning und beim Großen Gewächs Forster Ungeheuer wird nichts dem Zufall überlassen. Viel Arbeit und önologisches Können werden investiert, bis sich so ein großer Wein im Glas präsentieren kann.

Robert Frey vom vinocentral-Team, Mai 2020