Frankreich: Vacheron, Loire

Der Aufstieg eines Spitzenerzeugers

Die Domaine Vacheron zählt seit etlichen Jahren zu den bedeutendsten Erzeuger*innen in Sancerre. Die berühmte Appellation auf der linken Seite des oberen Flusslaufes der Loire, ziemlich genau in der Mitte zwischen Tours und Dijon, hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Seit dem Mittelalter war die Gemeinde für ihre Rotweine berühmt, die jedoch im 19. Jahrhundert bereits an Bedeutung verloren – bevor ihnen die Reblauskrise dann final den Garaus machte. Erst 1936 wagte man mit dem Aufkommen des AOC-Systems einen echten Neustart – diesmal als reine Sauvignon-Blanc-Appellation. Der Schuss ging allerdings gehörig nach hinten los, weil sich damals scheinbar kaum jemand für die Rebsorte interessierte. Auch die zusätzliche Wiedereinführung des Pinot Noirs in die AOC-Richtlinien in den 1960er-Jahren brachte keine Verbesserung der prekären Situation. Doch dann, in den 70ern setzte – gewissermaßen aus dem Nichts – ein regelrechter Sauvignon-Blanc-Boom ein, der den Winzer*innen in Sancerre goldene Zeiten bescherte.

Zwar baute bereits der Großvater der Vacherons Wein an. Seine beiden Söhne, Jean-Louis und Denis, mussten damals nach der Schule aber noch die Ziegen hüten. Vom Wein allein konnte man keine Familie ernähren, wohingegen die noch heute berühmten Ziegenkäse wie der Crottin aus Chavignol, einem Ortsteil von Sancerre, eine sichere Bank waren. Als diese beiden Söhne dann erwachsen wurden, war besagter Boom bereits in vollem Gange. Sie konnten die bisweilen nicht gerade wohlriechenden Paarhufer zum Teufel schicken, sich gänzlich auf den Weinbau konzentrieren, den Weinkeller auf den neusten Stand bringen und vor allem die Rebflächen massiv vergrößern – teils in den besten Lagen der Gemeinde. Ihre beiden Söhne wiederum, die Cousins Jean-Laurent und Jean-Dominique Vacheron, wuchsen dann in ein florierendes,  international renommiertes Spitzenweingut hinein, legten ihre Hände in Anbetracht dessen aber auch nicht in den Schoß: Sie führten unter anderem wichtige Neuerungen wie die Biodynamie ein, feilen immer weiter an der Weinqualität und lenken die Geschicke des Familienbetriebs mittlerweile. Und das sehr erfolgreich.

Sancerre vom Feinsten

Die Vacherons bewirtschaften heute rund 45 ha Rebfläche – seit 2007 zertifiziert biodynamisch – mit großen, wertvollen Beständen an zwischen 30 und über 60 Jahre alten Reben. Dabei handelt es sich überwiegend um Sauvignon Blanc, auf einem knappen Viertel der Fläche auch um Pinot Noir. Handlese und Spontangärung verstehen sich in dieser Güteklasse von selbst. Auch spielt die Kellertechnik heute bei den Vacherons nur eine untergeordnete Rolle und die Weine dürfen ihr Potenzial aus eigener Kraft entfalten. Die Gärung erfolgt grundsätzlich in temperaturkontrollierten Gebinden, um die Frische und die Klarheit der Aromen zu erhalten, die gerade beim Sauvignon Blanc eine wichtige Rolle spielen. Dem Trend zur quietschigen Aromenorgie, wie er vor allem in der Neuen Welt populär wurde, aber auch in Europa bis heute gerne noch angestrebt wird, sind die Vacherons aber nie gefolgt. Stattdessen: Eleganz, Finesse, Mineralität und ein individueller Ausdruck ihrer vor allem von Feuerstein (Silex), Ton und Kalk geprägten Terroirs. Das in den Weinen herauszuarbeiten, beherrschen die Vacherons wie nur sehr wenige Erzeuger*innen in Sancerre.

 

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Frankreich: Vacheron, Loire

Der Aufstieg eines Spitzenerzeugers

Die Domaine Vacheron zählt seit etlichen Jahren zu den bedeutendsten Erzeuger*innen in Sancerre. Die berühmte Appellation auf der linken Seite des oberen Flusslaufes der Loire, ziemlich genau in der Mitte zwischen Tours und Dijon, hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Seit dem Mittelalter war die Gemeinde für ihre Rotweine berühmt, die jedoch im 19. Jahrhundert bereits an Bedeutung verloren – bevor ihnen die Reblauskrise dann final den Garaus machte. Erst 1936 wagte man mit dem Aufkommen des AOC-Systems einen echten Neustart – diesmal als reine Sauvignon-Blanc-Appellation. Der Schuss ging allerdings gehörig nach hinten los, weil sich damals scheinbar kaum jemand für die Rebsorte interessierte. Auch die zusätzliche Wiedereinführung des Pinot Noirs in die AOC-Richtlinien in den 1960er-Jahren brachte keine Verbesserung der prekären Situation. Doch dann, in den 70ern setzte – gewissermaßen aus dem Nichts – ein regelrechter Sauvignon-Blanc-Boom ein, der den Winzer*innen in Sancerre goldene Zeiten bescherte.

Zwar baute bereits der Großvater der Vacherons Wein an. Seine beiden Söhne, Jean-Louis und Denis, mussten damals nach der Schule aber noch die Ziegen hüten. Vom Wein allein konnte man keine Familie ernähren, wohingegen die noch heute berühmten Ziegenkäse wie der Crottin aus Chavignol, einem Ortsteil von Sancerre, eine sichere Bank waren. Als diese beiden Söhne dann erwachsen wurden, war besagter Boom bereits in vollem Gange. Sie konnten die bisweilen nicht gerade wohlriechenden Paarhufer zum Teufel schicken, sich gänzlich auf den Weinbau konzentrieren, den Weinkeller auf den neusten Stand bringen und vor allem die Rebflächen massiv vergrößern – teils in den besten Lagen der Gemeinde. Ihre beiden Söhne wiederum, die Cousins Jean-Laurent und Jean-Dominique Vacheron, wuchsen dann in ein florierendes,  international renommiertes Spitzenweingut hinein, legten ihre Hände in Anbetracht dessen aber auch nicht in den Schoß: Sie führten unter anderem wichtige Neuerungen wie die Biodynamie ein, feilen immer weiter an der Weinqualität und lenken die Geschicke des Familienbetriebs mittlerweile. Und das sehr erfolgreich.

Sancerre vom Feinsten

Die Vacherons bewirtschaften heute rund 45 ha Rebfläche – seit 2007 zertifiziert biodynamisch – mit großen, wertvollen Beständen an zwischen 30 und über 60 Jahre alten Reben. Dabei handelt es sich überwiegend um Sauvignon Blanc, auf einem knappen Viertel der Fläche auch um Pinot Noir. Handlese und Spontangärung verstehen sich in dieser Güteklasse von selbst. Auch spielt die Kellertechnik heute bei den Vacherons nur eine untergeordnete Rolle und die Weine dürfen ihr Potenzial aus eigener Kraft entfalten. Die Gärung erfolgt grundsätzlich in temperaturkontrollierten Gebinden, um die Frische und die Klarheit der Aromen zu erhalten, die gerade beim Sauvignon Blanc eine wichtige Rolle spielen. Dem Trend zur quietschigen Aromenorgie, wie er vor allem in der Neuen Welt populär wurde, aber auch in Europa bis heute gerne noch angestrebt wird, sind die Vacherons aber nie gefolgt. Stattdessen: Eleganz, Finesse, Mineralität und ein individueller Ausdruck ihrer vor allem von Feuerstein (Silex), Ton und Kalk geprägten Terroirs. Das in den Weinen herauszuarbeiten, beherrschen die Vacherons wie nur sehr wenige Erzeuger*innen in Sancerre.

 

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